Die Aquarelle von Franz Poledne (1873-1932) gehören mit zu den schönsten und akkuratst ausgeführten unter der wiener Vedutenmalerei. Der weitgehend autodidakte Wiener war ausserordentlich produktiv – kaum eine Ecke in Wien und Umgebung, die er nicht abgebildet hat. Zu Polednes Abnehmern gehörten Personen aus höchsten Adelskreisen, gar Kaiser Franz Joseph höchstselbst hat ein Aquarell von Poledne erworben.
Generell zeigen Franz Polednes Sujets wohlbekannte Orte und Ansichten, die zumindest mit der Provenienz überliefert worden sind. Beim hier vorliegenden, signierten Aqauarell aus dem Jahre 1909 ist es etwas anders: Es ist bislang unbekannt, wo dieses barocke Schlösschen steht/stand.
Vom Baustil her möchte man es eher in die Region östlich von Wien verorten. Da sämtliche heute noch existierenden Barockgebäude in Wien weitestgehend dokumentiert sind und sich dieses Gebäude hier in Wien nicht (mehr) finden lässt, kann man vermuten, dass es sich entweder um ein weniger bekanntes (Land-/Jagd-)Schlösschen irgendwo in ruraler Umgebung handelt, oder aber um einen Wiener Adelssitz, der so nicht mehr existent ist.
Architektonisch erinnert das Gebäude im Entferntesten an den Seitentrakt von Schloss Hunyadi in Maria Enzersdorf. Generell aber dürfte man eher an ein ungarisches Landgut denken. Jedenfalls muss es sich um ein Gebäude mit einer gewissen Bedeutung handeln, sonst hätte es Franz Polende nicht abgebildet. Und zwar in seiner üblich natürlichen und fast fotografisch genauen Manier. Polednes Aquarelle vermitteln stets pure Anmut und Schönheit in Strich und Farbwahl.
Das vorliegende Aquarell ist in einem perfekten Zustand und hinter Glas gefasst in einem edlen Rahmen, der wohl späteren Datums worden ist.
Lichtmasse: 23,5x17cm
Mit Rahmen: 40x33cm
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CHF 900.00Preis
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